Erbaut 1890 hat der Gasthof "Oberlochmühle" eine lange Tradition. Zunächst als Schmiede und Gasthof mit Saal war er Einkehr für viele Fuhrleute, die ihre Waren von und nach Olbernhau transportierten. Der Gasthof war schon immer eine bekannte Adresse im Raum Deutschneudorf / Seiffen.
Nach dem 2. Weltkrieg als Betriebsferienheim geführt, ging er 1990 in den Besitz der Familie Wagner über.
Zur Geschichte von Oberlochmühle
Unser kleines Dörfchen Oberlochmühle war nie eine eigenständige Gemeinde. Bis 1939 gehörte der Ort zu Oberseifenbach, danach zu Deutschneudorf.
Eine alte Chronik erwähnt Ende des 17. Jahrhunderts eine Mahlmühle im Dorf. In den Überlieferungen älterer Einwohner ist auch immer wieder von einer Windmühle am Klötzerhübel die Rede.
Die erste Ansiedlung könnte aber auch die alte Scheune in der Nähe der späteren Bäckerei sein, in welcher Waldarbeiter ihre Werkzeuge aufbewahrten. In der Chronik von Oberseiffenbach werden im Jahr 1880 für Oberlochmühle 23 Häuser mit 182 Einwohnern vermerkt. Sicher war die Nutzung der Wasserkraft der Ausgangspunkt für die vermehrte Ansiedlung im diesem Tal des Wild(s)baches. So gab es im Dorf 6 Mühlen, in denen die Einwohner ihrem Broterwerb nachgingen. In der Hauptsache wurden über Transmissionen Holzbearbeitungsmaschinen angetrieben. In verschiedenen Drehwerken standen auch Mietdrechselbänke. Gefertigt wurden Federkästchen, technische Holzwaren, Raum- und Tafelschmuck sowie Holzspielzeug. Besonders zu nennen sind vor allem kleine Kegelspiele für Kinder, die hinaus in die Kinderstuben der ganzen Welt gingen. Dabei standen die Drechsler unter einem enormen Preisdruck. Neben kleinen Bauernwirtschaften im Haupt- und Nebenerwerb arbeiteten die Einwohner als Waldarbeiter, in einer Schmiede, dem kleinen Dorfladen, dem Gasthof oder in der Bäckerei.
Einen Aufschwung nahm der Ort, als im Jahre 1927 Oberlochmühle eine Haltestation der Schweinitztalbahn erhielt. Das Viadukt und die Trockenmauern als Befestigung des Bahndammes geben heute noch ein Zeugnis dieser wichtigen Zeitepoche. Olbernhau oder gar Chemnitz waren somit in erreichbarer Nähe gerückt. Andersherum begann der Fremdenverkehr Einzug zu halten. Sommerfrischler oder Wintersportler aus den sächsischen Ballungszentren waren gern gesehene Gäste im Dorf.
1966 stellte man den Personenverkehr und 1969 den Güterverkehr ein. Mitte des 20. Jahrhunderts gab es im Dorf zwei größere Ferienheime. So kam es, dass gerade zu Ferienzeiten manchmal doppelt so viele Gäste im Dorf weilten als es Einwohner gab.
Auch Ihnen wünschen wir eine erholsame Zeit in unserem schönen Erzgebirge.